Wochenende im Harz, Teil 2 – Der Wandertag

Der Samstag begann entspannt mit einem Frühstück in dem Café, das zum Hotel gehört. Gut gestärkt entschieden wir uns dann für eine Runde auf dem Selketalstieg. Dieser zieht sich durch das Selketal über 67 km von Stiege, über die Burg Falkenstein bis nach Quedlinburg.

Hinter unserem Hotel lag der Kurpark, dem statten wir einen kurzen Besuch ab und probierten vom calciumhaltigen Wasser. Dann ging es hinauf zum Preußenturm und weiter auf dem Selketalstieg nach Gernrode. Zum mindestens, soweit wir die Schilder und die Route fanden.

Unterwegs gab es vor allem viel Natur. Auch an einer großen Ruine liefen wir vorbei, ohne einen Hinweis darauf zu finden, wozu das Gebäude diente. Am Osterteich am östlichen Ende von Gernrode angekommen, wollten wir mit der Selketalbahn zurück fahren. Die fuhr aber nicht so oft und so weit, wie wir dachten. Daher ging es zu Fuß durch den Ort zurück. In einem kleinen unscheinbaren Café legten wir eine längere Kaffe-Eis-Waffel-Pause ein. Garniert wurde die dann mit vielen Geschichten des Besitzerehepaares. Die konnten uns dann auch die Frage nach der Ruine beantworten.

Es handelte sich hierbei um das ehemalige FDGB-Ferienheim Fritz Heckert. Es wurde als erster Ferienheim-Neubau 1954 eröffnet. Mit dem später errichteten Bettenhaus, konnten fast 300 Gäste untergebracht werden.
Die Café-Besitzer hatten im dortigen Restaurant gearbeitet und erzählten von den Anstürmen auf das Kuchenbuffet. Mit der Wende 1989/90 wurde das Ferienheim, wie viele andere Betriebe, geschlossen und viele Leute aus der Umgebung verloren ihre Arbeit.
Die zwei hatten auch auf dem Hexentanzplatz in Thale gearbeitet und konnten auch darüber viel berichten.

Nachdem der Ehemann und ich dann noch Geschichten über unsere gemeinsame Heimat Halle/Saale ausgetauscht hatten, ging es für uns weiter.
Mit großen Augen bestaunten wir ein paar Straßen später das weltgrößte Wetterhaus und die weltgrößte Kuckucksuhr außerhalb des Schwarzwaldes. Beides gehört zur Harzer Uhrenfabrik und war hübsch anzusehen. Sogar der Kuckuck ließ sich kurz blicken. (Leider war ich mit der Kamera zu langsam). Durch das 1000jährige Städtchen ging es dann wieder auf dem Selketalstieg zurück zum Hotel.

Hier angekommen machten wir uns auch schon gleich wieder los. Nächstes Ziel: die „Titan-RT“.
Diese fast 460 Meter lange Hängebrücke spannt sich in 100 Meter Höhe über die Bode. Der Laufsteg wird von mehreren Seilen gehalten und von einem Geländer begrenzt.
Bevor es auf die wackelige Brücke ging, standen wir aber erst mal an. Zuerst, um auf den Parkplatz zu kommen und dann am Einlass der Brücke. Während der Warterei beobachteten wir viele Mutige, die die Megazipline, eine 1000 Meter lange Seilrutsche, heruntersausten.
Die Wege über die Brücke waren wirklich witzig. Die Aussicht ist spektakulär und das Laufen ist zwischendurch sehr wackelig. Das war eine tolle Erfahrung.

Als Abschluss fuhren wir nach Bad Harzburg. Hier fand das Salz- und Lichterfest statt. Neben vielen Fress- und Kaufbuden erstrahlten 100.000 Lichter im Stadtpark und es gab auf mehreren Bühnen Musik. Leider erwischte uns ein kurzer Schauer und so wurden auch einige Lichter gelöscht.

Das Fest wird an einem Wochenende um den Bartholomäustag (24.8.) gefeiert und geht bis auf das Jahr 1575 zurück. Seit dieser Zeit wird an der Solequelle am Burgberg Salz produziert. 1849 schloss die Saline und das Salzfest pausierte für 100 Jahre. Seit 1949 wird wieder gefeiert und seit den 70er Jahren wurde es zum Salz- und Lichterfest ausgebaut.
Eine Salzpredigt gehört auch schon immer dazu.
Die Solequellen waren ein wichtiger Bestandteil der Bad Harzburger Wirtschaft und der Erhebung zum Kurort. Heute wird das Wasser als Mineralwasser abgefüllt und speist eine Sole-Therme.

Um 22.22 Uhr wurde dann noch ein bombastisches Feuerwerk gezündet und krönte so diesen herrlichen Tag.

Link zur Wanderung bei komoot:
www.komoot.de/tour/21516340

Der Weg übers Wasser (Hängebrücke) 😉
www.komoot.de/tour/21529952

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Mirko
Mirko
6 Jahre her

Wie immer sehr schöne Informationen und Fotos 🙂

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